Parodontosebehandlung in Gießen
Parodontitis rechtzeitig erkennen und gezielt mit schonenden Methoden behandeln
Eine Parodontitis, landläufig meist Parodontose genannt, ist eine bakterielle Entzündung des Zahnbettes, die sich infolge einer Zahnfleischentzündung entwickeln kann. Wird die Erkrankung nicht frühzeitig behandelt, führt die Infektion zu einem Abbau des Gewebes rund um den Zahn bis in den Kieferknochen hinein - mit der Gefahr, dass der Zahn seinen Halt verliert und ausfällt.
Nach einer anfänglichen Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis) schwächt die Erkrankung im Laufe der Zeit den gesamten Zahnhalteapparat. Eine Parodontitis verläuft weitgehend schmerzlos und kann jahrelang unbemerkt bleiben. Unter den Erwachsenen ist eine Vielzahl davon betroffen, ohne es zu wissen. Erste Anzeichen sind unter anderem Zahnfleischbluten, Mundgeruch sowie freiliegende Zahnhälse und reizempfindliche Zähne infolge des sich zurückbildenden Zahnfleisch. Um eine Parodontitis oder Parodontose rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln, sind regelmäßige Kontrolltermine in unserer Zahnarztpraxis in Gießen dringend angeraten. Diagnose und Therapie erfolgen bei uns schmerzfrei und schonend.
Was ist Parodontitis und wie entsteht sie?
Die Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnbettes. Die Krankheit entwickelt sich über einen längeren Zeitraum, der sich über mehrere Jahre hinziehen kann. Auslöser sind schädliche Bakterien, die sich auf Zahnbelägen vermehren - meistens aufgrund mangelnder Mundhygiene. Aus dem Stoffwechsel dieser Mikroorganismen gelangen Gifte in das Zahnfleisch, das sich zur Abwehr gegen die schädlichen Eindringlinge entzündet. Ist das Immunsystem des Organismus geschwächt, kann sich die Infektion schnell ausbreiten.
Als Folge der fortbestehenden Entzündung löst sich mit der Zeit die Verbindung zwischen Zahn und Zahnfleisch. Der dadurch entstehende Zwischenraum, eine sogenannte Zahnfleischtasche, bildet den idealen Lebensraum für die Vermehrung der schädlichen Bakterien. Die Entzündung führt zum weiteren Rückgang des Zahnfleisches, wodurch die Zahnhälse freigelegt werden und die Zähne länger erscheinen. Das Übergreifen der Entzündung auf den Kiefer führt schließlich zum Schwinden von Knochensubstanz und zum Abbau des Bindegewebes, das den Zahn im Kiefer verankert.
Parodontose: Symptome und Anzeichen
Eine Parodontitis wird im Anfangsstadium häufig nicht bemerkt, da sie sich schleichend entwickelt und zunächst keine Schmerzen verursacht. Laut Statistik besteht bei Erwachsenen ab dem 40. Lebensjahr ein höheres Risiko, Zähne durch Parodontose zu verlieren als durch eine Karies. Wenn beim Zähneputzen das Zahnfleisch blutet oder unangenehmer Mundgeruch wahrzunehmen ist, deutet dies auf eine Zahnfleischentzündung hin. Der Zahnarzt spricht dann von einer Gingivitis, die sich zu einer Parodontitis verschlimmern kann. Um rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen, ist es wichtig, die typischen Symptome zu kennen:
- geschwollenes und überempfindliches Zahnfleisch
- Zahnfleischbluten beim Zähneputzen
- Zahnfleischentzündung
- schlechter Atem und unangenehmer Geschmack im Mund
- Zahnfleischrückgang
- Zahnhälse werden sichtbar (Zähne erscheinen „länger“)
- Lockerung der Zähne
- Zahnverlust
Rechtzeitige Parodontosebehandlung schützt die Allgemeingesundheit
Eine Parodontitis stellt ein Gesundheitsrisiko für den gesamten Organismus dar. Der Entzündungsherd im Kiefer kann eine Vielzahl von Komplikationen in anderen Körperregionen verstärken. In den Zahnfleischtaschen, die sich im Laufe der Erkrankung gebildet haben, können sich die gefährlichen Bakterien nahezu ungestört vermehren. Von dort gelangen die Mikroorganismen zusammen mit den von ihnen produzierten Giftstoffen über offene Wunden-Flächen des entzündeten Zahnfleisches in den Blutkreislauf. Sie können Entzündungen im ganzen Körper auslösen und wichtige Organe in Mitleidenschaft ziehen.
Verlässliche Untersuchungen stützen den Verdacht, dass eine unbehandelte Parodontitis (Parodontose) andere Erkrankungen und die von ihnen ausgehenden Gefahren ernsthaft verstärkt. Nachweislich besteht ein Zusammenhang zwischen Parodontitis und Diabetes, Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen sowie dem Risiko einer Frühgeburt. Studien haben gezeigt, dass sich bei Patienten mit einer Parodontitis die Wahrscheinlichkeit für eine Verengung der Herzkranzgefäße nahezu verdoppelt. Weitere Beschwerden wie chronische Erkrankungen der Atemwege können sich verschlimmern.
Faktoren, die eine Parodontose begünstigen
Mangelnde Mundhygiene ist die Hauptursache einer Gingivitis und einer sich daraus entwickelnden Parodontitis. Werden Zahnbeläge nicht täglich durch mindestens zweimaliges Putzen entfernt, können sich schädliche Bakterien ungehindert vermehren und eine Zahnfleischerkrankung nach sich ziehen.
Hinzukommen weitere Faktoren, die eine Parodontose begünstigen. Neben Stress und Vitaminmangel hat insbesondere Rauchen einen nachteiligen Einfluss. Das im Tabakrauch enthaltene Nikotin vermindert die Durchblutung des Zahnfleisches, wodurch die körpereigene Abwehr gegen Bakterien geschwächt wird. Mehr als zwei Drittel der Menschen, die an Parodontitis leiden, sind Raucher.
Zu den besonderen Risiken, die sich negativ auf den Zustand von Zähnen und Zahnfleisch auswirken, gehören auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes.
Parodontologie Gießen: So behandeln wir Parodontitis
Um die Entzündung des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparats zu stoppen, müssen die Bakterien als Krankheitsverursacher beseitigt werden. Eine effektive Behandlung zielt daher zunächst darauf ab, all jene Beläge zu entfernen, welche die Vermehrung dieser Mikroorganismen begünstigen.
Unsere Spezialisten für Parodontologie stimmen jede Therapie individuell ab. Die jeweilige Behandlung richtet sich danach aus, wie weit die Parodontitis bereits fortgeschritten ist. Jeder Eingriff erfolgt schonend und bei Bedarf unter örtlicher Betäubung.
Diagnose
Um sich ein genaues Bild zu machen, führt der Zahnarzt eine eingehende Untersuchung durch. Mit einer speziellen Sonde ermittelt er zunächst die Tiefe der Zahnfleischtaschen. Damit kann er feststellen, ob die Entzündung bereits in das Zahnbett eingedrungen ist und sich eine Parodontitis entwickelt hat. Zudem sind Zähne, die sich gelockert haben, ein deutlicher Hinweis auf akute Probleme im Zahnhalteapparat. Informationen über Lebensgewohnheiten eines Patienten, die sich auf die Entstehung einer Parodontose auswirken, fließen ebenso in die Diagnose ein. Dazu gehören beispielsweise Rauchen oder Alkoholkonsum.
Vorbehandlung und Mundhygieneprogramm
Zahnbeläge und Zahnstein bilden den Nährboden für die Bakterien, die am Ende zu einer Parodontitis führen können. Ihre Entfernung ist ein wichtiger Anfangsschritt zur Verbesserung der Mundhygiene. Zum Therapieprogramm gehören daher mehrere Professionelle Zahnreinigungen (PZR), um insbesondere auch Beläge in Zahnzwischenräumen zu beseitigen. In dieser Behandlungsphase werten wir den Zustand des Zahnfleisches regelmäßig aus und stellen fest, ob die Genesung in Gang gekommen ist. Zur Vorbehandlung gehört auch, alte oder undichte Füllungen zu erneuern.
Zahnfleischtaschen gründlich reinigen (Kürettage)
Zur sorgfältigen Entfernung bakterieller Beläge aus den Zahnfleischtaschen verwendet der Zahnarzt spezielle Handinstrumente, sogenannte Scaler und Küretten. Der Eingriff wird daher auch als Kürettage bezeichnet. Um erkranktes Gewebe und Bakterien gründlich entfernen zu können, löst der Zahnarzt bei Bedarf Zahnfleischränder vorsichtig vom Zahn ab. Dies geschieht in der Regel unter örtlicher Betäubung. Sehr zu empfehlen ist auch eine Reinigung per Laser. Für dieses zusätzliche Verfahren spricht unter anderem die beschleunigte Wundheilung.
Die verschiedenen Maßnahmen zur Reinigung der Zahnfleischtaschen reichen in den meisten Fällen aus, um die Entzündung in den Griff zu bekommen. Die sinkende Bakterienkonzentration ermöglicht es Zahnfleisch und Zahnhalteapparat zu heilen und sich zu regenerieren.
Keimbestimmung:
Liegt eine langanhaltende chronische Parodontitis vor, stehen uns moderne mikrobiologische Methoden wie eine DNS-Analyse zur Verfügung. Für die gentechnische Untersuchung werden aus der Zahnfleischtasche Keimproben entnommen, um sie in einem Speziallabor auswerten zu lassen. Auf diesem Weg können wir bestimmte Bakterienarten in den erkrankten Zahnfleischtaschen identifizieren und ein geeignetes Antibiotikum finden.
Ergänzende Maßnahmen
Sind Kieferknochen und Zahnfleisch infolge der Parodontitis stark geschädigt, sind weitere Behandlungsschritte notwendig. Mittels regenerativer Maßnahmen wie Gewebeverpflanzung lassen sich Kiefer und Zahnfleisch aufbauen. Ziel ist es, die Funktionsfähigkeit des Zahnhalteapparates vollumfänglich wiederherzustellen.
Nachbehandlung
Nachuntersuchungen im Rahmen regelmäßiger Kontrolltermine in unserer Praxis beugen einer erneuten Zahnfleischentzündung zuverlässig vor. Hinzukommen sollten Professionelle Zahnreinigungen in überschaubaren zeitlichen Abständen. Mit der gründlichen täglichen Zahnpflege zu Hause hat es jeder Patient selbst in der Hand, die Entstehung einer Parodontitis aktiv zu verhindern.
Bei den Kontrolluntersuchungen, die möglichst alle sechs Monate stattfinden sollten, überprüfen und beurteilen wir den Zustand von Zähnen und Zahnfleisch. Deutet sich eine negative Entwicklung an, können wir sogleich eine in der Regel sanfte Behandlung einleiten. Bei den Kontrollterminen begutachten wir auch die Effektivität der häuslichen Mundpflege und geben Ihnen persönliche Tipps, um den Behandlungserfolg langfristig sichern.
WICHTIG: Parodontitis-Patienten sollten sich mehrmals im Jahr einer Professionellen Zahnreinigung unterziehen — am besten im Abstand von drei Monaten. Dabei werden harte und weiche Beläge sicher entfernt. Einer Zahnfleischentzündung und der Entstehung einer Parodontose wird auf diesem Weg der Nährboden entzogen.
Parodontose Behandlung in Gießen – Schonend, schmerzfrei und innovativ
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Parodontitis auch eine Gefahr für Implantate
Genauso wie die echten Zähne brauchen Zahnimplantate einen festen Halt im Kieferknochen. Wenn der Zahnhalteapparat infolge einer Parodontitis geschädigt wird oder sich sogar Knochengewebe abzubauen beginnt, besteht die Gefahr, dass auch Implantate ihr stabiles Fundament verlieren.
Patienten mit implantatgetragenem Zahnersatz sollten besonders auf Anzeichen von Zahnfleischentzündungen achten und bei Symptomen einer sich andeutenden Parodontitis zeitnah einen Termin in unserer Zahnarztpraxis in Gießen vereinbaren.
Risiko einer Parodontitis lässt sich vermindern
Um das Parodontitis-Risiko zu senken, sollten Patienten ein auf ihre persönlichen Lebensumstände zugeschnittenes Prophylaxe-Programm befolgen.
- Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR) in unserer Zahnarztpraxis in Gießen ist nach all unserer Erfahrungen das sicherste Vorbeugen gegen eine Parodontitis. Bei einer PZR werden Zähne und Zahnfleischrand gründlich von Zahnstein und Belägen befreit. Auf den abschließend polierten Oberflächen wird ein Anhaften der entzündungsauslösenden Bakterien erschwert.
- Die sorgfältige tägliche Mundhygiene zu Hause bildet den Grundstein jeder Parodontitis-Prophylaxe.
- Eine ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle zur Verminderung von Krankheiten im Zahn- und Kieferbereich. Eine mineralstoffreiche Kost bei einem gleichzeitigen Verzicht auf ein Übermaß an Kohlehydraten fördert nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern insbesondere auch die Zahngesundheit.
Zahnarztbesuch vor und während der Schwangerschaft
Frauen mit Kinderwunsch sollten sich in unserer Zahnarztpraxis in Gießen auf Symptome einer Zahnfleischentzündung oder Parodontitis untersuchen lassen.
Die entzündungsauslösenden Bakterien können in den Blutkreislauf gelangen und zu einer Frühgeburt führen. Viele Frauen verzichten wegen des verwendeten lokalen Anästhetikums auf eine Behandlung. Jedoch stellt dies ab der 16. Schwangerschaftswoche kein Risiko mehr dar. Der Eingriff ist auch früher möglich, sofern keine gesundheitlichen Bedenken vorliegen.
So beugen Sie Parodontose vor – unsere Tipps für Zuhause
Folgende Risikofaktoren, die eine Parodontitis begünstigen, sollten Sie vermeiden:
- Rauchen
- Stress
- mangelhafte Mundhygiene
- Übergewicht und einseitige ungesunde Ernährung
- hoher Alkoholkonsum
- schlecht eingestellter oder unbehandelter Diabetes mellitus
Sanfte Pflege für beanspruchtes Zahnfleisch
Pflegen Sie Ihre Zähne gründlich – aber sanft! Ist das Zahnfleisch bereits angegriffen, kann hartes Schrubben noch mehr Schaden anrichten. Richtig sind sanfte, kreisende Bewegungen vom Zahnfleisch hin zur Zahnspitze.
Die richtige Zahnbürste
Beim Zähneputzen von Hand sollten Sie eine Bürste mit der Aufschrift „weich“ verwenden. Harte Borsten können das Zahnfleisch verletzten. Eine elektrische Zahnbürste sollte mit einer automatischen Andruckkontrolle ausgestattet sein, die ein sanftes Putzen emöglicht.
Regelmäßige Kontrolltermine bei Ihrem Zahnarzt
Parodontitis ist eine chronische Erkrankung. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen in unserer Praxis stellen die beste Vorbeugung dar. Sollten Anzeichen einer Parodontitis erkennbar sein, leiten wir eine sanfte Behandlung ein und stellen sicher, dass sich keine schlimmeren Folgen einstellen.
Vermuten Sie eine Parodontose?
Vermuten Sie eine Parodontose und wollen mehr über unsere sanfte Parodontose Behandlung wissen? Rufen Sie uns an und vereinbaren einen Termin. Wir wollen Ihnen dauerhaft zu gesunden und schönen Zähnen und Zahnfleisch verhelfen.
Ihr Praxisteam Zahnarzt Gießen – Dr. Röder & Kollegen