Was tun bei empfindlichen Zähnen?
Wenn empfindliche Zähne Schmerzen verursachen
Verspüren Sie ein unangenehmes Ziehen der Zähne, wenn Sie kalte oder heiße Lebensmittel verzehren? Ist das Zähneputzen schmerzhaft? Reagieren Ihre Zähne schmerzhaft auf Reize, die für andere ganz normal sind? Wenn ein stechender Schmerz durch den Zahn, zieht deutet das oft auf Zahnprobleme wie z.B. freiliegende Zahnhälse oder Zahnfleischrückgang hin. Erfahren Sie hier, was die häufigsten Ursachen für überempfindliche Zähne sind, praktische Tipps für den Alltag und wie Ihr Zahnarzt bei sensiblen Zähnen helfen kann.
Schmerzempfindliche Zähne – das sind die mögliche Ursachen
Empfindliche Zähne treten dann auf, wenn der schützende Zahnschmelz abnimmt oder das Zahnfleisch sich zurückzieht, wodurch das empfindliche Dentin freigelegt wird. Das Dentin enthält winzige Kanälchen, die mit den Nervenenden im Inneren des Zahns verbunden sind. Wenn heiße, kalte, saure oder süße Substanzen auf diese Kanälchen treffen, senden sie Schmerzsignale ans Gehirn, was zu unangenehmen Empfindungen führt.
Zahnfleischrückgang tritt meist zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr auf. Dieser Rückgang ist ein allmählicher Prozess, der oft über lange Zeit unbemerkt bleibt. Wenn jedoch der Zahnhals frei liegt, kann plötzlich der Kontakt mit heißen oder kalten Substanzen schmerzhaft werden, obwohl empfindliche Zähne zuvor jahrzehntelang kein Problem darstellten.
Hier einige Ursachen für empfindliche Zähne:
- Zahnfleischerkrankungen, wie Gingivitis oder Parodontitis können zu Zahnfleischrückgang und damit zur Enthüllung des empfindlichen Dentins führen.
- Falsche Zahnputztechnik, wie z.B. aggressives Zähneputzen.
- Säurehaltige Lebensmittel und Getränke wie z.B. Softdrinks oder Energydrinks. Zu viel Zucker und Stärken in der Diät können den Zahnschmelz angreifen und abbauen.
- Chronisches Zähneknirschen (Bruxismus): nächtliches unbewusstes Zähneknirschen kann im Laufe der Zeit den Zahnschmelz abnutzen.
- Zahnbelag und Zahnstein können zu Empfindlichkeit führen.
- Krankheiten wie z.B. Sodbrennen, Diabetes, Probleme mit der Verdauung oder Mundtrockenheit können den Zahnschmelz abbauen.
- Kaputter Zahnersatz oder durch einen Unfall beschädigte Zähne sind weitere mögliche Ursachen für empfindliche Zähne.
- Unsachgemäßes oder zu häufiges Durchführen von Zahnaufhellungen können die Zähne empfindlicher machen.
- Karies kann ebenfalls zu schmerzempfindlichen Zähnen führen, insbesondere wenn Bakterien eine Entzündung des Zahnnervs hervorrufen.
Was kann ich gegen schmerzempfindliche Zähne tun?
Empfindliche Zähne sind immer ein Hinweis darauf, dass ein Problem besteht. Sie sollen deshalb am besten einen Termin mit Ihrem Zahnarzt vereinbaren, um die Ursache zu finden.
Zum Beispiel können freiliegende Zahnhälse medikamentös behandelt oder mit einer Kunststoffschicht versiegelt werden. Sollte die Ursache eine Karies sein, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, diese zu behandeln. Bei einer Parodontitis reicht oft eine gründliche professionelle Zahnreinigung aus, um die Entzündung zu stoppen.
Folgende Tipps können helfen, Zahnschmelz und Zahnfleisch zu stärken und das Dentin zu schützen.
Die Zähne putzen, nicht schrubben:
Eine schonende Reinigung empfindlicher und schmerzender Zähne ist äußerst wichtig. Ein zu hoher Putzdruck kann jedoch den umliegenden Knochen, der für den Schutz der Zähne entscheidend ist, abnutzen. Allerdings sollten Sie aber auch darauf achten, gründlich zu putzen, um Zahnstein zu vermeiden. Also sanft aber bestimmt!
Achten Sie beim Putzen der Zähne darauf, mit kreisenden Bewegungen von „weiß“ (Zahn) nach „rot“ (Zahnfleisch) vorzugehen.
Die richtige Zahnbürste
Bei empfindlichen Zähnen und Zahnfleisch sollte möglichst eine weiche Zahnbürste oder eine Ultraschall-Zahnbürste verwendet werden. Somit schonen Sie Ihre Zähne und erlauben eine sanfte Reinigung, dass Zahnfleisch und Zahnschmelz weniger belasten. Am besten benutzen sie eine elektrische Zahnbürste, da die schnellen Rotationen des „Zahnputzkopfes“ die Zähne gründlicher reinigt als eine manuelle Bürste und der Druck gut kontrolliert werden kann.
Verwenden Sie individuell angepasste Interdentalbürstchen, um weitere Reizungen zu vermeiden.
Verwenden Sie Zahnpasta für empfindliche Zähne
Zahnpasten mit Kaliumnitrat wirken de-sensibilisierend und sind auch in vielen Mundspüllösungen zur häuslichen Anwendung enthalten.
Warten Sie mit dem Zähneputzen mindestens 30 Minuten nach dem Essen. Dies gibt dem Speichel genügend Zeit, um sich wieder aufzubauen und somit die Säuren zu neutralisieren.
Vermeiden Sie weitgehend säurehaltige Lebensmittel und Getränke
Säuren greifen den Zahnschmelz an und führen zu einer Demineralisierung und Schwächung. Der schützende Mantel der gesunden Zähne wird dadurch angegriffen.
Sollten Sie säurehaltige Lebensmittel genossen haben, können Sie im Anschluss ein Glas Wasser trinken, um die Säure teilweise zu neutralisieren.
Lauwarme Salzwasser Spülungen
Dieses wohl am häufigsten angewandte Hausmittel gegen schmerzende Zähne wirkt entzündungshemmend, lindert den Schmerz und unterstützt den Regenerationsprozess.
Dazu kochen Sie Wasser in einem Topf auf, geben ca. 1 Teelöffel Salz hinzu und lassen es abkühlen. Wenn das Wasser lauwarm ist, nehmen Sie eine kleine Menge in den Mund und spülen damit Ihren Mund für 30 Sekunden.
Dasselbe können Sie mit Salbei-, Kamille- oder Ingwertee machen.
Ölziehen mit Kokosnussöl
Kokosnussöl hat unter anderem eine antibakterielle Wirkung und stärkt Zähne und Zahnfleisch. Es kann deshalb auch zur Kariesvorbeugung und Bekämpfung von Zahnfleischentzündungen eingesetzt werden.
Wünschen Sie weitere Informationen über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von schmerzempfindlichen Zähnen?
Zögern Sie nicht, uns anzurufen und einen Termin für eine kostenlose und unverbindliche Beratung in unserer Zahnarztpraxis in Gießen zu vereinbaren.